In der Vernissage zur Ausstellung »Marionetten / Figuren / Bilder« des Künstlers Hans Georg Klein in der »Alten Ziegelei« in Wiesenbach begegnete ich heute fotografisch dem Nasobem (begleitet von seinem Kind) und vielen weiteren phantasievollen, aus Holz geschnitzten Marionetten.
Die »Alte Ziegelei« bot mit ihren Räumlichkeiten das passende Ambiente für eine sehr stimmungsvolle und liebevoll präsentierte Ausstellung: im Licht gefluteten Ausstellungsraum hingen die Marionetten frei schwebend im Raum vor handgefertigten Theaterkulissen, so dass sich aus verschiedenen Perspektiven immer neue Eindrücke ergaben.
Nach einem kurzen Grußwort des Bürgermeisters eröffnete der Künstler, der als Brotberuf »Klavierlehrer« angibt, seine Ausstellung mit exemplarischen Einblicken in die Entstehungsgeschichte von fünf Exponaten.
Viele der Werke entstanden unter anthroposophischen Einflüssen oder wurden speziell für Spielszenen wie »Peter und der Wolf« entworfen. Seine Anregungen schöpft der Künstler aus der Geisteswissenschaft und der Philosophie, aber auch aus Betrachtungen in der Natur.
Als Reminiszenz an Christian Morgenstern hat Hans Georg Klein unter anderem dem fiktiven Nasenschreiter »Nasobem« (und seinem Kind) Gestalt verliehen:
Das Nasobēm (Christian Morgenstern)
Auf seinen Nasen schreitet
einher das Nasobēm,
von seinem Kind begleitet.
Es steht noch nicht im Brehm.
Es steht noch nicht im Meyer.
Und auch im Brockhaus nicht.
Es trat aus meiner Leyer
zum ersten Mal ans Licht.
Auf seinen Nasen schreitet
(wie schon gesagt) seitdem,
von seinem Kind begleitet,
einher das Nasobēm.
Die sehr sehenswerte Ausstellung ist noch bis zum 1.11.2015 jeweils sonntags von 15:00 – 18:00 Uhr in der »Alten Ziegelei«, Poststraße 8 in 69257 Wiesenbach zu sehen. Am 24. Oktober wird einigen der Marionetten dann weiteres Leben eingehaucht, wenn Gedichte und Geschichten im Bürgerhaus Wiesenbach – musikalisch umrahmt – mit ihrer Hilfe in Szene gesetzt werden.
Anbei einige weitere Eindrücke aus der Ausstellung – viel Spaß damit!