Jetzt liegt mein erster Besuch der norwegischen Insel Senja bereits drei Wochen zurück. Es ist also an der Zeit, ein erstes Résumé zu ziehen. Schließlich war ich gemeinsam mit vier Workshopteilnehmer*Innen unterwegs, um die Insel zu erkunden und unter anderem folgende Fragen zu beantworten:

Ist Senja eine Reise wert? Und bietet sich Senja als reguläres Workshopziel an?

Beide Fragen würde ich mit etwas zeitlichem Abstand für mich persönlich mit „Ja“ beantworten, falls die Rahmenbedingungen passen.

Starker Wellengang zum Sonnenuntergang an den "Devils' Teeth"

Auf Senja finden sich viele spektakuläre Fotomotive. Auch ist Senja im Herbst nicht so sehr von Fotografen und Touristen überlaufen. Allerdings ist auch die touristische Infrastruktur nicht sehr ausgeprägt. Die Einkehrmöglichkeiten lassen sich an einer Hand abzählen, und auch Hotels oder Unterkünfte mit ausreichender Kapazität und gutem Preis-Leistungs-Verhältnis sind nicht wirklich leicht zu finden. Dafür ist Senja über Tromsø recht gut mit dem Flugzeug erreichbar, von dort sind es dann noch ca. 3 Stunden Autofahrt durch eine wunderschöne Landschaft.

Der besondere Reiz der Insel ergibt sich für mich allerdings erst, wenn man den einen oder anderen Gipfel erklimmen kann. Der Blick hinab auf die zerklüftete Fjordlandschaft ist atemberaubend, erfordert aber auch grundsätzliche Kondition. 600 – 700 Höhenmeter in teils steilem Gelände müssen überwunden werden, um die grandiosen Ausblicke genießen zu können. 

Auf Senja ist die Wetterlage im Vergleich zu den Lofoten außerdem etwas schlechter. Insbesondere wolkenfreie Nächte, wie man sie fürs Fotografieren von Polarlicht braucht, sind dort seltener. Es gilt also abzuwägen, welchen Schwerpunkt man bei der fotografischen Exkursion setzen möchte.

Da die interessanten Foto-Spots fast alle entlang der Fjorde der Westküste verteilt sind, wird man sich beim Fotografieren auch eher auf die Sonennuntergänge konzentrieren als auf die -aufgänge. 

Foto des Monats

Für das aktuelle Foto des Monats Oktober 2019 (oben) habe ich eine auf den ersten Blick unscheinbare, dafür um so typischere Aufnahme ausgewählt.

Unweit der Aussichtsplattform bei Bergsbotn, die einen tollen Blick auf den Fjord und die gleichnamige Ortschaft erlaubt, befindet sich – umrahmt von einer schönen Bergkulisse – der See Botnvatnet. Die gelb belaubte Birke in Kombination mit Nebel, Wasser und Bergen hat aus meiner Sicht für ein stimmiges Motiv gesorgt.

Aber gerne teile ich auch ein paar andere spektakuläre Eindrücke mit euch wie den Blick vom Mt. Barden, dem Lieblingsberg der Einheimischen.

Blick vom Barden, dem Lieblingsberg der Einwohner Senjas
Polarlichter tanzen über den sogenannten "Teufelszähnen"

Wir hatten die Hoffnung fast schon aufgegeben, als wir an den letzten beiden Abenden doch noch von spektakulären Polarlichtern überrascht wurden. Bei KP-Werten von 4 und 5 war zeitweise der komplette Himmel grün gefärbt, und bereits zur blauen Stunde waren die ersten Lichter mit bloßem Auge sichtbar und sogar mit dem Smartphone fotografierbar – unglaublich! 

Segla-Panorama

Dieses Panorama zeigt die Umgebung des Mt. Segla. Der Segla ist der wohl bekannteste Berg der Insel. Die Aufnahme habe ich unter Zuhilfenahme einer Drohne zum Sonnenuntergang fotografiert.

Mein besonderer Dank gilt den vier Teilnehmer*Innen an meinem Workshop, die gemeinsam mit mir unbekanntes Terrain erkundet und auch insgesamt drei fordernde Aufstiege auf verschiedene Gipfel nicht gescheut haben. Die gemeinsame Woche wird mir lange in Erinnerung bleiben!

Ob es eine reguläre Fortsetzung/Wiederholung im Jahr 2020 geben wird? Mal schauen… 

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