…Lieblingsplätze auf Island? Der Aldeyjarfoss im nördlichen Hochland gehört für mich zweifelsohne dazu!
Im Norden Islands gibt es viele wunderbare Plätze und beeindruckende Naturschauspiele. In der Umgebung des Sees Mývatn finden sich z.B. der Dettifoss, der mit einer 100 m breiten und 45 m hohen Fallstufe zu den beeindruckendsten Wasserfällen Islands gehört, aber auch Geothermalfelder wie Hverir oder Namaskard mit sprudelnden Schlammtöpfen ziehen die Besucher in ihren Bann.
Während meiner Island-Fotoworkshops, die den Norden zum Ziel haben, gibt es traditionell einen Tag, an dem wir mit dem lokalen Touren-Anbieter IceAk aus Akureyri einen Ausflug ins Hochland unternehmen. Thordur kennt die Gegend wie seine Westentasche, und ohne speziell ausgerüstete Super-Jeeps wäre die Fahrt durch den zu großen Teilen unberührten Schnee entlang der Hochlandpiste Sprengisandur gar nicht möglich.
Die Fahrt zu den Wasserfällen an sich ist schon ein großes Abenteuer. Ausgangspunkt ist üblicherweise der direkt an der Ringstraße 1 gelegene Goðafoss.
Die beiden Wasserfälle, die wir besuchen wollen, liegen beide ein gutes Stück flussaufwärts. Alle drei Wasserfälle werden durch das Wasser des Skjálfandafljót gespeist.
Spätestens ab der Stelle, an der die Straße 842 in die F26 übergeht, wird die Fahrt richtig abenteuerlich. An den Reifen der Super-Jeeps wird Luft abgelassen, so dass mögliche Hindernisse und Unwegsamkeiten gemeistert werden können. Es gibt immer weniger Spuren von Zivilisation, die Sprengisandur ist im Winter kaum als Straße zu erkennen.
Üblicherweise starten wir mit dem wenig besuchten Hrafnabjargafoss, bei dem man vorsichtig bis zur Wasserkante gehen kann. In Richtung des fallenden Wasser ergibt sich eine tolle Perspektive. Ein par Meter weiter flussabwärts gibt es einen zweiten Aussichtspunkt, von dem aus man das ganze Becken des Wasserfalls für die Bildkomposition berücksichtigen kann.
Die Kombination aus unberührtem Schnee, glitzernden Eiszapfen und fließenden Wasser ist einfach unbeschreiblich!
Im Anschluss geht es dann wieder ein Stück zurück, bis wir den Parkplatz des Aldeyjarfoss erreichen. Von hier müssen wir noch einen kurzen, dafür aber recht steilen Abstieg hinab zum felsigen Ufer des Skjálfandafljót meistern, bis sich der Aldeyjarfoss in all seiner Pracht präsentiert.
My heart is on earth and it stays here, it stays here.

Das Wasser fällt hier über eine etwa 20 Meter hohe Kante ins von Basaltsäulen gesäumte Becken. Die Wassermassen fließen hier fächerförmig weiter. Bei geeigneter Belichtungszeit lässt sich die Richtung des fließenden Wassers gut visualisieren. Wer ein paar Meter beran steigt, kann verschiedene Perspektiven auf den Wasserfall finden und auch das weite Land im Nordosten in die Komposition einbauen.
Am Aldeyjarfoss verbringen wir die Zeit bis zum Sonnenuntergang.
Da wir uns westlich des Flusses befinden, geht die Sonne in unserem Rücken unter, so dass man das Spiel von Licht und Schatten beobachten und gute Standpunkte zum Fotografieren wählen muss. Mit etwas Glück färbt sich dann kurz nach Sonnenuntergang der Himmel im Osten wie hier im Foto des Monats zu sehen – das kräftige Pink des Himmels passte wunderbar zu den Blautönen des Wassers.
Bevor es dann wieder hinauf geht zum Parkplatz nehme ich mir noch Zeit für eine letzte Aufnahme mit 30 Sekunden Belichtungszeit – der Himmel leuchtet jetzt perfekt, aber wir haben noch eine lange Rückfahrt vor uns
(Im begleitenden Text zum Foto des Monats verweise ich auf Dienstleister/Musiker, weshalb der Beitrag als Werbung verstanden werden kann, auch wenn ich für die Nennung keinerlei Gegenleistung erhalten habe.)
(Der Soundtrack zum Foto des Monats stammt übrigens von der wunderbaren Künstlerin Josin – die Reinheit und Schönheit der Musik (Spiegel) passen in meiner Wahrnehmung wunderbar zu den isländischen Wasserfällen.)